Volles Programm

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Nach der kurzen Nacht sitze ich recht müde in der S-Bahn. Am Harras denke ich daran, dass ich hier am Abend vorher lange gewartet habe.

Wir sind pünktlich am Hauptbahnhof. Eine Station später müssen wir warten, “da die Gleise durch den vorherigen Zug noch belegt sind”. Das Warten wiederholt sich an allen Tunnelhaltestellen (die Durchsage nicht). Aus den 10 Minuten vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof werden auf diese Weise über 20 Minuten. So viel Verspätung ist selten.

Am Abend geht dann erstmal garnichts: Wegen “Personen am Gleis” am Karlsplatz (Stachus) bleiben sämtliche Züge in den Haltestellen stehen (jedenfalls was den Tunnel angeht). Auch der, den meine Frau ab Heimeranplatz nehmen will. Immerhin wird ein Ersatzzug eingesetzt (vermutlich ab Hauptbahnhof), der am Heimeranplatz noch viele Sitzplätze bietet.

Ich stecke noch mitten in einem Programmierproblem, das sich aber in den folgenden 20 bis 30 Minuten löst. Als ich gegen 18:00 Uhr auf den Bahnsteig komme, höre ich die Durchsage, dass die Sperrung aufgehoben sei.

Die nächste Durchsage verkündet allerdings, dass die S7 Richtung Kreuzstraße und die S3 Richtung Holzkirchen ab Giesing fahren. (Lobenswerter Service: Der Sprecher erklärt auch, wie man per U-Bahn dorthin gelangt; sowohl Ostbahnhof als auch Giesing sind nämlich auch U-Bahn-Stationen.) In der Gegenrichtung fahren diese beiden Linien ab Ostbahnhof.

Auf die Frage eines Fahrgastes erklärt der Bahnsteigsprecher, dass diese Unterbrechung an einer Stellwerksstörung liege. “Volles Programm” höre ich ihn etwas ironisch sagen. Naja, wenn ich mein gestriges Abenteuer dazu nehme, dann schon. (Andererseits: Kein Schnee, kein Streik, keine Sturmschäden, …)

Wie angekündigt kommt bald darauf (nach all dem Durcheinander natürlich völlig außerhalb des normalen Takts) eine leere S7 aus der “falschen” Richtung. Ich habe also noch größere Auswahl an Sitzplätzen als vorhin meine Frau.

Kategorie: S-Bahn
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