Der vorletzte Stadtbus
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Ich komme um 19:35 Uhr mit der S-Bahn an. Früher war das eine ziemlich ungünstige Zeit: Da der letzte Stadtbus schon um 18:45 am Bahnhof abfuhr, war ich jetzt also auf den Regionalbus angewiesen. Um etwa 19:40 Uhr fuhr auch einer, aber einer der Linie 378, und um diese Uhrzeit eben leider nicht über die Haltestelle Waldram, die ich brauche, sondern über den Geretsrieder Stadtteil Gelting. Aber seit etwas über einem Jahr fährt um 19:41 Uhr ein Stadtbus, der vorletzte des Tages.
Kurz nach dem Bahnhof muss der Bus an einer Kreuzung Vorfahrt gewähren und bleibt deshalb stehen. Er scheint mir allerdings ein wenig schräg zu stehen; ich überlege, ob der Fahrer nach links abbiegen will. Das wäre die Fahrstrecke der Linie 302, aber diese Fahrt gehört zur Linie 301 und der Bus muss geradeaus fahren.
Tatsächlich: Wir biegen nach links ab. “Falsche Strecke!” rufe ich. Der Fahrer bestätigt kurz (“Oh, ja!” oder so ähnlich). Da er neu auf der Strecke zu sein scheint – ich habe ihn bisher noch nicht gesehen –, schlage ich vor, einfach zweimal links abzubiegen, dann kommen wir wieder zum Bahnhof. Aber er hat eine andere Lösung: Er verwendet einen breiten Kundenparkplatz auf der linken Seite, um zu wenden. Zu meinem Erstaunen schafft er es, ohne zurückzusetzen! Ich hätte nicht gedacht, dass das mit einem Bus möglich ist.
Nun, denke ich, diese Fahrt hat natürlich ihre Tücke: Seit dem Beginn des abendlichen Berufsverkehrs fährt dieser Mann die Strecke der Linie 302, auch vor 40 Minuten, auch in 40 Minuten. Nur auf dieser einen Fahrt bedient er die Linie 301. Jemand, der diese Strecken noch nicht lange fährt, kann sie da leicht verwechseln. Letzte Woche ist es sogar einem “alten Hasen” der Stadtbuslinien passiert…